Am Freitag wurde Professor Erlinder in Kigali verhaftet. Ich hatte vorher nichts von ihm gehört, aber er hat bei ICTR mitgearbeitet und dort Genozidverdächtige als Anwalt verteidigt. Die ganze Sache zieht so große Kreise, da Prof. Erlinder Victoire Ingabire verteidigen wollte.
Die Medien berichteten vorher schon, dass Erlinder bis jetzt keinen Antrag gestellt habe, dass er in Ruanda als Anwalt praktizieren kann (New Times Link)
Hier dann die Meldung von der Verhaftung (Radio Netherlands Worldwide Link)
Heute dann die offizielle Verlautbarung der Regierung zu diesem Fall. (Benzinga Link)
Ich kann die Dimension des ganzen noch nicht so Einordnen. Sobald ich mehr weiß werde ich es auch schreiben.
Ein Artikel, oder besser ein Kommentar, darüber wer gerade Recht hat wie es um Ruanda bestellt ist. Prsident Kagame oder Human Rights Whatch.
Die Autorin, eine Freiwillige des US Peace Corps, stellt sich klar auf die Seite des Präsidenten.
Ich glaube nicht, dass es so einfach ist, aber dieser Artikel ist eine schöne Diskussion zu den Ereignissen dieses Jahres.
Die Huffington Post, die sich lobenswerter Weise sehr vel mit der aktuellen Situation in Ruanda beschäftigt, veröffentlicht einen Artikel von Dr. Jean-Paul Kimonyo, der sich, und damit den Leser fragt, wer eigentlich über Ruanda urteilen darf.
Schon ein interessanter Gedanke, wer überhaupt darüber urteilen darf, wer über Ruanda urteilen darf.
Die Meldung ist schon ein bisschen älter, aber völlig an mir vorbei gegangen. Victoire Ingabire Umuhoza ist als Parteichefin abgesetzt worden. Ein Steuerungskomitee im europäischen Exil hat das beschlossen.
Gerade über twitter gehört und inzwischen auch bestätigt, dass Victoire Ingabire Umuhosa heute Morgen festgenommen worden ist. Ihr wird vorgeworfen den Genozid zu leugnen und Zusammenarbeit mit einer terroristischen Vereinigung.
Quellen:
AFP: Rwanda opposition chief held for ‚genocide denial‘
Ann Garrison schreibt über die Entstehung der Anti-Genozid Gesetzgebung in Ruanda und deren Anwendung vor allem auf Oppositionelle:
Jedes Jahr ab dem 07. April wird in Ruanda für eine Woche den Opfern des Genozids von 1994 gedacht. Zum 16. Jahrestag finden dabei Gedenkmärsche und Veranstaltungen statt.
Es war das einschneidende Erlebnis in der ruandischen Geschichte und ist bis heute das Damoklesschwert welches über allem schwebt. Für die Ruander stellt der Genozid ein Angstgebilde dar und bestimmt maßgeblich ihr Verhalten. Es ist die Karte die, wenn sie gespielt wird, keine weitere Diskussion zulässt. Kritik und eigene Meinung werden damit unmöglich. Niemand will sich unterstellen lassen, dass in irgendeiner Weise zu verharmlosen oder auch nur ein Hauch von Verständnis dafür zu empfinden wie hier vor 16 Jahre systematisch 800.000 Menschen regelrecht geschlachtet wurden.
Solange dies jedoch als finales Argument benutzt wird, kann eine echte Aufarbeitung nicht stattfinden. (more…)
Nach den Parteipolitisch turbulenten Wochen in Ruanda meldet sich nun der Präsident zu Wort. Er meint die Parteien die gegen ihn opponieren wollen missachten den Willen der Ruander.
Bericht über ein BBC Newsnight Spezial zur entwicklung in Ruanda. Die gute alte Frage zu Ruanda: Wie weit darf man ein Regime unterstützen um die Entwicklung voran zu treiben das Meinungsfreiheit einschränkt?
Nach der kurzen Meldung über die Verhaftung von Victoire Ingabire hier nun eine Einordnung in die Gesamtsituation von TexasInAfrica. Sehr interessant finde ich auch die Diskussion unter dem Artikel.
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