Einzelschicksale sind immer Geschichten die einen persönlich berühren können und so Betroffenheit und Verbundenheit auslösen. Das dachte sich wohl auch Ute Suppa in ihrem Artikel über das Leben von Eustache Nkerinka. Das klappt auch einigermaßen gut, das Leben von Herr Nkerinka ist durchaus spannend und bewegend.
Jedoch, liebe Frau Suppa, wäre es auch in diesem Zusammenhang schön und journalistisch angebracht bei den Fakten zu bleiben und auch in einem solchen Artikel Aussagen zu überprüfen.
Das Mouvement Démocratique Républicain (MDR) ist nicht zu verwechseln mit dem Mouvement républicain national pour la démocratie et le développement (MRND). Der Unterschied scheint nur ein N und ein Buchstabendreher zu sein, ist jedoch gravierender als dies andeutet. Die MRND war die Einheitspartei von 1975 bis 1994 in Ruanda in welcher sich zum Ende hin die Hutu-Power kräfte Durchsetzen und den Völkermord planten. Die MDR hingegen war immer nur Satelitenpartei und niemanls hatte sie die Mehrheit, wie Sie, Frau Suppa, schreiben.
Auch bevor Sie die Geschichte mit der Ruderbootflucht von Ruanda nach Tansania drucken wäre ein Blick auf die Karte angebracht gewesen: Ein Gewässer wo dies möglich wäre gibt es leider keins.
Mein Fazit also: Eine interessante Geschichte, wer jedoch ein bisschen zwischen den Zeilen lesen möchte und sich nicht nur für die grundsätzliche „bla bla, armer Afrikaner, bla, bla, ihm wurde böse mitgespielt, bla, er kann nichts dafür“ Geschichte interessiert sollte lieber was anderes lesen.
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Comment: Anni – 25. Januar 2011 @ 10:30